30.06.2014

Vorstellung: Klaus Tweddell, Marcos Luton Gull Wing, Sport-Prototyp bis 1150 ccm

Ein Auto für's Leben? Na nicht ganz, aber seit 1996 in den Händen von Klaus, gebaut 1961 und erstmals 1962 im Rennen eingesetzt, bis heute nie restauriert, dennoch immer auf Rennstrecken unterwegs gewesen!
13 Stück wurden damals gebaut und Klaus hat den ältesten der noch Überlebenden.

Bei uns fährt er gerne, denn er weiss, dass das Risiko ihn zu beschädigen, so eher gering ist.

Ein Argument, das viele von uns teilen, ich auch.




Seine "Rennkarriere" begann in den wilden 70ern. Nach Fahrten halb um die Welt, z.B. mit einem klapprigen ex Milchwagen-Wohnmobil bis nach Nepal, trieb er seinen damaligen GLAS 1300 GT häufigst um die Nordschleife. Als Tourist.

Offenbar hat er Glück gehabt, denn Blessuren haben weder er noch seine Fahrzeuge davongetragen. 

Oder er war nicht schnell genug ;-)).



Heute lebt er bei Lippstadt in Westfalen und kümmert sich um Frau Renate und seine anderen Fahrzeuge, darunter vier weitere MARCOS. 


<<<< Mit einem war er sogar schon nach 
           Goodwood eingeladen!
So hat er also Blut geleckt. Mehr Zündstoff kam noch von den Besuchen der 1000 und 500 km-Rennen am Nürburgring, wo ihm die MARCOS Prototypen ins Auge stachen.
Carlo Abarth wurde fast verrückt, als diese kleinen englischen Wagen, von Nobodies gesteuert, die nicht einmal die Nordschleife gut kannten, im Training vor seinen Prototypen landeten! Das war natürlich ein Thema für die Streckensprecher und fiel auf. 
Klaus wurde so MARCOS-Fan und nennt heute fünf Stück sein Eigen.


Dieses Fahrzeug hier ist technisch hochinteressant, vor allem wegen seiner Rahmenstruktur aus Bootsbau-Sperrholz, an die GFK-Anbauteile wie Hauben, Türen und Kotflügel angepappt wurden. Leichtbau pur!
Macht heute 517 kg mit Ü-Bügel, Feuerlöschern usw., damals homologierte 475 kg!!!
Inklusive Fünfganggetriebe, doppelten Benzinpumpen usw.!

Antrieb war der berühmte "Screamer"-Motor FORD Cosworth 105E, entwickelt aus dem dem 

FORD Anglia.
Mit 4 Zyl, 1100 cc, 100 PS, extrem kurzem Hub (42mm Hub, 83 mm Bohrung, mit Stösselstangen bis 10.000 UPM drehzahlfest) wurde er der erfolgreichste Motor der 60er in der Klasse. 
In der Formel 3 bis 1965 mit 1000 ccm eingesetzt, passte er auch in das 1966er Reglement mit 
1150 ccm und wurde quasi unschlagbar.
Heute wundert nicht, warum die Fahrzeuge so erfolgreich waren, denn sie waren Produkt zweier Brüder, die sich blendend ergänzten:

Frank Costin war der Konstrukteur, sein Bruder Mike Costin war der entwickelnde Ingenieur für den Motor.

Frank war Ingenieur im Flugzeugbau, Mit-Designer des berühmten, aus Sperrholz gebauten, sehr schnellen und hochfliegenden, billig zu produzierenden Bomber "Mosquito" im zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg verwandte er sein Wissen um Aerodynamik und Leichtbau für die Entwicklung von faszinierenden Rennfahrzeugen wie Lotus 11 und Elite, Vanwall Formel 1 oder auch Lister Jaguar. Schliesslich gründete er mit Jem Marsh die Firma MAR-COS.
Mike Costin, der Motorenmann, gründete später zusammen mit Keith Duckworth die Fa. COS-WORTH.
Das -COS im Firmennamen steht also in beiden Fällen für die Beteiligung der Marcos-Brüder.


In Colmar-Berg wird Klaus diesen Knaller mitbringen. Nach Motorschaden ist er nun wieder einsatzbereit:

Ginetta G12 mit Mittelmotor

1600 ccm Twin-Cam Motor, 
Gitterrohrrahmen mit Kunststoffkarosserie.




1 Kommentar:

  1. Dann ist es ja gut, dass ich die Veranstaltung in Colmar Berg fest eingeplant habe. Da lohnt es sich ja schon fast nur wegen der Ginetta von Klaus zu kommen. Auf das Auto bin ich echt gespannt. Wir sehen und in 3 Wochen in Luxemburg. Bis dahin noch viel Spaß beim Schrauben
    Gruß Ralf
    (Equipe Gierkes - die Renault Schrauben)

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