Colmar Berg ist motorentechnisch gut gelaufen für die beiden. Leider aber gibt es über Kaltverformungen an Franz' Karosserie zu berichten- dumm gelaufen ...
Beeindruckt vom Auftreten der beiden in Hockenheim hatte ich es unlängst geschafft, in deren Firma „Motoren Straub“ in Aulendorf bei Ravensburg hineinzuschauen. Und war (wieder mal) sehr beeindruckt.
Ich habe mir ja schon von einigen Tüftlern, Spezialisten und Detailkennern, die sich in unserer Serie tummeln, ein Bild machen können. Die beiden gehören ganz sicher dazu …
Bei meinem Besuch habe ich viel über Präzision gelernt: Präzision in der Bearbeitung von Motoren- warum und wie.
Wenn sie noch Zeit haben !!!
Das ist das Problem: Wenn sich erst einmal herumgesprochen hat, dass dort gute Arbeit geleistet wird, bleibt das Telefon nicht mehr stehen. Ich kenne ähnliches z.B. von der Firma Kolben Wahl in Fellbach bei Stuttgart: dort eine Mischung von Perfektion und Wahnsinn!
Ein eigener Bericht über WAHL folgt …
Zurück zu Straub. Ich habe viel gesehen und durfte auch filmen. Von dem Material habe ich ein Filmchen zusammengeschnitten, das bei youtube unter folgendem Link angesehen werden kann:
Wen also interessiert, wie genau die oben geschilderten Maschinen arbeiten, sollte sich den Film gut anschauen.
Noch ein paar Details am Rande:
- Die Horizontalfräsmaschine mit 2 m Bett-Länge lässt das Werkstück mit einer Höhengenauigkeit von 2/100 mm pro Meter unter der Frässcheibe durchlaufen. Alle drei Monate muss das Bett und so die Genauigkeit geprüft und ggfls. eingestellt werden!
- Die Ventisitzschleifmaschine bzw. deren Ausleger (etwa 50 kg geschätzt), der den Fräser antreibt, zentriert sich selbst, da er auf einem Luftpolster gleitet! Man kann den Brocken auf seiner Laufbahn mit dem kleinen Finger schieben. Muss man gesehen haben!
- Heutige im Kfz eingebauten Motoren sind für eine Betriebszeit von etwa 2000 Stunden konzipiert. Der oben erwähnte Industriediesel für 50.000 Stunden! Klar, dass die Überholung eines solchen Monsters mit der nötigen Genauigkeit eine richtige Stange Geld kostet- das dann wieder im de Tomaso landet (grins)!
Franz Straub gehört zu den Urgesteinen unserer Serie und beeindruckt mit der Topspeed und den 500 PS (oder wieviel genau!?) seines Pantera. Meinen DKW versetzt es mal gleich deutlich, wenn er oder Volker Schneider auf einer langen Geraden an mir vorbeifliegen. Aber Topspeed ist eben nicht alles!
Da, wo Franz eingangs des Motodroms beginnt, seine 1500 kg runterzubremsen, schaltet Wolfgang Ziegler mit seinem Trabi noch eben mal hoch. Wissen wir ja alle. Das live zu beobachten ist die Würze unserer Serie!
Thomas hält es mit OPEL und findet immer wieder Mittel und Wege, Teile verschiedener Motoren neu zu kombinieren und die Drehzahl - also auch die Leistung - nach oben zu schrauben. Rein soundmässig ist er ganz vorn- in DTM-Regionen! So ein Hämmern beim Vorbeidüsen erinnert mich an Mercedes- und BMW-Motoren der 90er Jahre. Nach Hubraum und PS fragt Thomas selbst; denn die ändern sich ständig. Ich habe nach Drehzahl gefragt und irgendwas um die 9000 verstanden.
Trost habe ich auch von dem Besuch mitgebracht: auch den beiden Straubs geht mal ein Motor hoch, so wie auch mir in letzter Zeit mehrfach. So ist es eben, wenn man an Leistungs- und damit Belastungsgrenzen des Materials kommt. Aber- Jugend forscht und von nichts kommt nichts!
Danke euch beiden für die Zeit, die ich euch von der Arbeit abhalten durfte.
Und weiter viel Erfolg und Freude bei der GLPpro.
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