19.11.2013

Vorstellung Erwin Opuchlich mit MELKUS 1000 RS

So liebe Freunde, alex2stroke möchte wieder etwas erzählen. 





Heute über Erwin Opuchlich,
unser Mitglied mit seinem gelben MELKUS 1000 RS mit der damals sensationell sportlichen Kunststoff-Karosserie, 1964 gebaut. 






Wie aus dem Ei gepellt steht sein Renner da, zeigt stolz seinen nur noch selten zu sehenden WARTBURG-Rennmotor mit drei Einzelvergasern und auch drei Auspuffen, das stark überarbeitete Fahrwerk und das makellose Finish innen wie aussen. Schnell erzählt, aber viel, viel Arbeit steckt darin.


Beim Zweitakter entscheidet nun mal der Auspuff ganz entscheidend darüber, wieviel und an welcher Stelle des Drehzahlbandes Leistung bereitsteht. Bei jeder Komponente des Auspuffs (Eingangsrohr, Diffusor, zylindrisches Mittelrohr, Gegenkonus und Endrohr) muss überlegt werden, wie lang, dick oder mit welchem Winkel aufgehend jedes Rohr sein muss. Andererseits muss alles auf die Einlass-, Auslass- und Überströmsteuerzeiten des Motors abgestimmt sein. 

Eins greift ins andere. Eine Wissenschaft für sich!


Früh selbstständiger Kfz-Meister, ist er großgeworden in einem Umfeld, wo Motorsport nur denkbar war, wenn man zu improvisieren wusste. Ebenso war Organisationstalent von Nutzen; denn Teile und erst recht Rennteile gab es nicht an jeder Ecke zu kaufen ...

Heute wohnhaft nahe Konstanz, kann er darauf aufbauen, weiss noch jedes Teil selbst zu bearbeiten und hat natürlich auch ein Netzwerk von Freunden, die ihm helfen, wenn doch mal nötig. 
Erwin begnügt sich heute mit um die 80 PS, die dafür standfest sind. 

Sicher ginge auch mehr, nur will er das? Eher nein, denn seine Hörner hat er sich schon in der Jugend abgestossen. Heute freut er sich daran, uns und anderen dieses seltene Fahrzeug in perfektem Zustand vorführen zu können.

Wie viele von uns hat er auch als Rennfahrer seine eigene Historie- seine fing 1965 in der DDR an. 
Mit WARTBURG als Spezial-Renntourenwagen, mit dem er bei Rennen im Ostblock herumgedüst ist. Dann auch Rallye gefahren und schliesslich wieder auf der Rundstrecke bis in die Nationalmannschaft als Kollege von z.B. Kurt Ahrends sen. und jun., Freddy Kotolinski und anderen namhaften Motorsportlern.
Dass er privat notfalls auch schneller als die Polizei erlaubt mit seiner Honda unterwegs ist, darf man ihm gerne zutrauen, oder?

1990 kaufte er dann seinen Melkus, begann ein Jahr später mit der Restaurierung und war 1994 damit „fertig“. 
Was heisst bei unserem Hobby schon fertig!? Ist er heute noch nicht ;-) !
1994 war das erste Mal, dass er diesen Wagen beim Motorsport eingesetzt hat, also 30 Jahre nach der Erstzulassung.
Seit etwa 10 Jahren ist er nun im VFV und natürlich von Anfang an in der GLPpro dabei.

Ich freue mich besonders, dass wir so ein buntes Starterfeld haben und natürlich ist Erwin mit seinem MELKUS eine Bereicherung, die wir nicht missen wollen. Wer ihn kennt, weiss, dass er immer hilft, wenn es brennt. Auch keine Ausnahme bei uns, aber doch ein bemerkenswerter, liebenswerter menschlicher Zug von ihm.

Viel Glück, Spass und Erfolg auch in den nächsten Jahren!


2 Kommentare:

  1. Schöner Bericht über Erwin. Was aber aus meiner Sicht noch erwähnenswert ist : Ich habe Erwin noch nie schlecht gelaunt erlebt. Auch nicht im letzten Jahr als er auf dem Weg zum Nürburgring mit seinem tollen Wohnmobil einen Auffahrunfall hatte. Als er es erzählte war schon wieder ein Lächeln - wie auf dem Foto von ihm - in seinem Gesicht. Ein äußerst sympatischer Fahrerkollege.
    Lieber Gruß
    Ralf Gierkes

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  2. Der Bericht über Erwin ist sehr gut. Ich kann Ralf nur zustimmen. So habe ich Erwin auch noch nie schlecht gelaunt erlebt. Als ich bei den letzten Hockenheim Classics meinen Crash hatte, stand ich traurig und bedröppelt vor meinem kaputten.Auto. Da nahm mich Erwin in der Arm. und tröstete mich. Seine warmen Worte munterten mich wieder auf. Dabei erzählte er mir auch von dem blöden Unfall mit seinem tollen Wohnmobil. Gemessen an seinem Schaden waren das bei mir Peanuts. Ich freue mich schon, Erwin in der nächsten Saison wiederzusehen und Wünsche auf diesem Wege alles Gute.

    Viele Grüße
    Rainer Stäwen

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